Piraten kenn man eher aus dem Fernsehen, wobei man meint das es sie in der Form eigentlich nicht mehr geben kann. Schließlich leben wir mitlerweile im 20ten Jahrhundert. Die Kleider, Säbel, Segelschiffe mit Piratenflagge, etc. sind tatsächlich verschwunden, aber die Piraterie erlebt heute einen ziemlichen Aufschwung. Von der Art hat sie sich allerdings stark verändert, denn die Schiffe werden nicht mehr geentert und ausgeraubt, sondern das Schiff samt Ladung selber ist die Beute. Gegen hohes Lösegeld kommen dann Schiff und Besatzung wieder frei. Von dem erpressten Geld werden dann moderne, kleine Schnellboote angeschafft und natürlich moderne Waffen.
Im Prinzip kann es in jedem Land der Welt Piraterie geben, selbst in Deutschland. Allgemein wahrscheinlicher ist die Gefahr allerdings eher in Ländern mit Korruption, armer Bevölkerung, instabiler Staatsführung, fehlendem Rechtssystem, guten Versteckmöglichkeiten, schlechter Polizei und Militärpräsenz. Betroffen sind hauptsächlich:
Afrika
Jemen
Tansania
Nigeria
Jemen
Südamerika
Venezuela
Kolumbien
Peru
Brasilien
Ecuador
Asien
Bangladesh
Malaysia
Indonesien
Selbstverständlich greifen moderne Piraten nicht mehr mit Kanonen, Enterhaken und Säbel an. Die Zeiten haben sich verändert, sodaß selbst “arme Piraten” Panzerfaust, Maschinengewehre und Pistolen besitzen. Die Boote sind klein, schmal und stark motorisiert. Beim Angriff gilt eher die Devise der Tarnung, man versucht das Schiff möglichst unentdeckt zu entern. Die Flucht verläuft nach dem gleichen Prinzip. Schutzlos ist das angegriffene Schiff jedoch nicht, sofern man Massnahmen zur Abwehr ergriffen hat. Das kostet zwar zusätzlich eine Menge Geld, aber verglichen mit dem Lösegeld und entstandenen Schaden ist es eine gute Investition.
Neben den natürlichen Gegebenheiten wie hoher Wellengang, Bugwelle und hohe Bordwand, stehen dem Reeder noch weitere Waffen und Hilfsmittel zur Verfügung.
– Wasserkanonen
– Schallkanone
– Maschendrahtzaun
– Netze, welche man in die Schiffsschrauben der Gegner wirft
– abgeschlossener Schutzraum für die Besatzung
– Laserkanone
– Gummiballkannonen
– rutschiger Schaum
– Bewaffnete Besatzung
Dabei sollte man seine eigenen Möglichkeiten realistisch einschätzen. Ist der Gegner zu Übermächtig, dann sollte man lieber aufgeben, denn Gewalt schürt Gewalt. Bei Piraten weiss man nie wie sie reagieren, vor allem sind Menschenleben in solchen Ländern nichts wert. Man sollte also vermeiden den Helden zu spielen. Auf der anderen Seite gilt es Zeit zu schinden, denn in den betroffenen Gebieten patrouillieren oft auch Kriegsschiffe, Polizeiboote, etc. Hilfe ist nach abgesetztem Notsignal meist schnell unterwegs.
Der Schaden durch Piraterie ist immens und geht fast in die Milliarden. Es ist heute ein einträgliches Geschäft geworden, welches Reeder in die Kostenkalkulationen für den Transport von Waren einrechnen. Es ist allerdings keine Lösung immer einfach nur zu zahlen, denn damit finanziert man ja die Piraterie von heute und morgen. Stattdessen sollte man die Besatzung gegen den Ernstfall schulen und für Massnahmen zur Abwehr sorgen.
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