Viele Tiere mit denen wir Menschen in Kontakt kommen sind eigentlich keine heimischen Arten. Vielmehr handelt es sich um eingeschleppte Bioinvasoren oder invasive Arten. Aufgrund der besseren Anpassung an die Umwelt verdrängen sie relativ schnell heimische Tierarten. Die alleinige Schuld daran trägt der Mensch mit der Globalisierung der Märkte, insbesondere auch bei der Schifffahrt. Es ist allerdings nicht nur ein Umweltproblem, denn Quallen, Krabben, Würmer, Muscheln und Co können der Wirtschaft schwere Schäden zufügen. Kurios ist jedoch der Umstand, dass auf der einen Seite zwar Schäden entstehen, den Schiffswerften aber Milliardengeschäfte mit der zukünftigen Beseitigung des ursprünglichen Problems geschaffen werden. Die Rede ist vom Ballastwasser Management, denn damit sollen in Zukunft solche Invasoren gefiltert und abgetötet werden. Früher nahm ein grosser Tanker knapp 100.000 Kubikmeter Ballastwasser mit auf die Reise. Am Zielort wurde dann das Wasser im Hafen abgelassen und mit ihm all die Tiere aus fremden Ländern. Wie sich zeigte eine große Gefahr, denn längst haben sich viele Invasoren unkontrolliert verbreitet. Unter Ihnen gibt es Arten die keine Folgen für die Umwelt haben, teilweise kann man sie als Bereicherung verstehen. Andere hingegen haben riesige Lebensräume für sich erobert und sind nicht mehr zu stoppen.
– Quallen, z.B. Rippenquallen
– Chinesische Wollhandkrabbe
– Schwarzmundgrundeln
– Körbchenmuschel, Goldmuschel, Wandermuschel
– Schiffsbohrwurm
– pazifische Auster
– amerikanische Schwertmuschel
usw.
Grundeln https://www.youtube.com/watch?v=vbEwdyw6kZA
Wollhandkrabbehttps://www.youtube.com/watch?v=M_6ulSP3iEs ( ab 10:26 )
Quallen https://www.youtube.com/watch?v=eayyPKM_QM8
Die auftretenden Schäden sind so gravierend, dass deshalb die Akzeptanz etwas gegen die “Ballastwasser Verklappung” tun zu müssen so gross ist. Negative Folgen treten beispielsweise beim Fischfang auf, denn Grundeln, Quallen und die chinesische Wollhandkrabbe zerstören die Lebensgrundlage für heimische Fische. Aber auch Muscheln vermehren sich so rasend, dass Filteranlagen von Kraftwerken, Schleusen, usw. vollflächig besetzt sind. Aufwendige und teure Reinigungsaktionen sind die Folge. Auch der Tourismus beispielsweise durch Angler, Taucher, usw. leidet unter der Artenarmut und dem vermehrten Auftreten der invasiven Arten. Hohe Kosten erwarten allerdings auch die Schiffsbetreiber bzw. Reedereien, denn 95% aller weltweit fahrenden Schiffe haben keine Aufarbeitungsanlage für Ballastwasser an Bord. Bei jüngeren Schiffen lohnt sich ein Umbau, bei älteren Schiffen kommt die Abwrackung früher als geplant.
Einer der wenigen Profiteure dürfte der Schiffbau sein, denn knapp 40.000 Schiffe müssen umgerüstet werden. Auch mehr Neubauaufträge sind zu erwarten, da sich eine Umrüstung für ältere Schiffe aufgrund der hohen Kosten nicht mehr lohnt. Profitieren könnten auch Zulieferer von Dieselgeneratoren, Pumpen und Produzenten von Ballastwasser Management Anlagen. Hier einige Fakten zur Verordnung:
– Gilt weltweit ab 8 September 2017
– Für alle Schiffe die Ballastwasser ablassen
– Gilt nicht für Schiffe die das eigene Land nicht verlassen
– Eventuelle Befreiung bei einigen Strecken möglich bei niedrigem Risiko laut IMO ( Internationale Seeschifffahrts Organisation )
– Neubauten müssen nach dem besagten Datum ebenfalls die Verordnung erfüllen
Sie benötigen ein ausgereiftes System für Ihre eigene Flotte ? Wir stehen in Kontakt zu diversen Herstellern und leiten Sie gerne an entsprechende Anbieter und Schiffswerften weiter.
Fazit: Von dieser Verordnung profitiert vor allem die Umwelt. Aber auch für Werften dürfte sich das Ballastwasser Management insgesamt über Umbauten und mehr Neubauten lohnen.
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Bild: © https://pixabay.com/de/amsterdam-schiff-bucht-hafen-164818/