Im Laufe der Zeit wurden die Schiffe auf den Weltmeeren immer größer. Das erschwert natürlich Manöver und läßt wenig Spielraum für Fehler übrig. Zwar hilft modernste Technik die Gefahren rechtzeitig zu erkennen und beseitigen, aber kein System ist perfekt. Menschliches Versagen ist ebenfalls möglich, sodaß durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle durchaus noch schwere Havarien und Unfälle passieren. Im einfachsten Fall endet das mit ein paar Beulen, schlimmstenfalls mit dem Untergang.
Als Kapitän hat man eine grosse Verantwortung gegenüber sich, der Besatzung, Fracht und gegebenenfalls Passagieren zu tragen. Schon kleinste Fehler können zur Katastrophe führen. So stark der Auftrieb der Stahlkolosse auch ist, bei einem Leck sinken sie wie ein Stein innerhalb von wenigen Minuten. Hilfe ist ebenfalls nicht immer sofort vor Ort, sodaß man auch auf Sicherheit immer achten sollte. Zum Beispiel bei der Überlebensausrüstung.
Gefahren und Risiken im Überblick:
In der Regel sind Flüsse und das Meer ausreichend tief, aber Supertanker und Frachter werden immer größer, sodaß auch der Tiefgang entsprechend ist. Vollbeladen liegt oft nur noch ein einziger Meter Wasser unter ihnen. Eine Sandbank kann daher zur grossen Gefahr werden. Fremde Kapitäne können die Risikostellen nicht kennen, sodaß man sich neben moderner Technik auch auf Lotsen verläßt. Diese sind sogar vorgeschrieben und führen das Schiff sicher in den Hafen und hinaus. Sandbänke sind tückisch, weil sie sich durchaus auch verlagern und verändern können. Stabil gebaute kleinere Schiffe können eine Strandung bei Ebbe vertragen, größere drohen unter der Last auseinanderzubrechen.
Besonders am Rand von Flüssen entstehen häufig Untiefen, also Zonen mit stark wechselnden Tiefen. Dort kann man sein Schiff sehr leicht beschädigen, ob kleine Yacht oder Supertanker. Auch in Küstennähe gibt es Untiefen, wo man besonders vorsichtig agieren sollte. Gefahrenstellen werden durch Leuchtfeuer, Stäbe, Leuchttürme, Bojen, etc. markiert.
Bei Sonnenschein und Windstille hat man auch mit einem grossen Schiff kaum Probleme, aber häufig herrscht auf See ein strammer Wind. Wenn dann noch Nebel, Regen, Gewitter, Hagel oder Schnee hinzukommen, dann wird das Anlege und Ablegemanöver zur echten Herausforderung. Nicht selten kommt es dabei auch mal zu Blechschaden und gerissenen Seilen.
Rund um den Äquator treten häufig Riffe auf, welche von Kleinstlebewesen gebildet werden. Dabei handelt es sich meist um Steinkorallen, die solche Riffe mit ihren Kalkskeletten aufbauen. Im laufe der Zeit wachsen sie bis an die Wasseroberfläche und bilden eine natürliche Barriere. Ein Schiff kann sich daran leicht den Rumpf aufreissen und sinken. Vor allem bei stürmischer See sind solche Riffe sehr tückisch.
Lange Zeit galten sie als Seemannsgarn, aber die Phänomene häuften sich. Mitlerweile sind Riesenwellen oder Monsterwellen offiziell bestätigt und wissenschaftlich nachgewiesen. Sie sind im Schnitt doppelt so gross wie die umliegenden Wellen, weil sie aus einer Überlagerung entstehen. Langsame und schnelle Wellen überlagern sich, sodaß die Kräfte quasi verdoppelt werden. Meistens treten sie bei Sturm auf, allerdings gibt es auch Gebiete in denen sie sehr häufig auftreten. Dort gibt es begünstigende Strömungen. Eine Riesenwelle muss aber auch nicht zwangsläufig im Meer entstehen, auch auf einem grossen See ist man nicht unbedingt sicher. Auch in der Nordsee sind Monsterwellen nicht selten
Problematik: Solche Wellen sind nicht nur wegen ihrer Größe ein Problem, sondern sie rauschen auch mit hoher Geschwindigkeit an. Zusätzlich gibt es ein tiefes Wellental, sodaß die Schiffe erst steil angehoben werden und dann stark eintauchen. Dabei können große Schiffe schon bersten. In eine solche Riesenwelle sollte man versuchen immer Frontal hineinzustossen, ein seitlicher Treffer würde zum sofortigen Kentern führen.
Bei einem Sturm oder Orkan kann es auf dem Meer sehr ungemütlich werden. Viele Schiffe kehren dann heim in den schützenden Hafen, oder warten in einer Bucht / hinter einer Insel die Schlechtwetterphase ab. Große Schiffe sind aufgrund der Bordwandhöhe klar im Vorteil, denn je größer und höher sie sind, umso weniger können ihnen Wellen etwas ausmachen. Trotzdem geraten allerdings immer wieder Schiffe in Seenot, sodaß man durch Einsatz einer modernen Navigationsanlage solche Schlechtwettergebiete umfahren sollte. Kommen durch Zufälle problematische Umstände zusammen, dann können auch große Schiffe durchaus sinken, beispielsweise durch eine Riesenwelle.
Nicht nur an Land und in der Luft nimmt der Verkehr zu, auch die Wasserstrassen werden immer voller. Dadurch erhöht sich das Risiko von Havarien und Unfällen stark. Problematisch ist hier bei großen Schiffen der lange Bremsweg von mehreren Kilometern. Deshalb haben große Schiffe auch immer Vorfahrt vor kleineren Schiffen, aufgrund ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit.
Einerseits müssen die Kapitäne auf größtmögliche Sicherheit achten, andererseits erhalten sie strenge Vorgaben der Reeder. Sie stehen somit enorm unter Stress und Zeitdruck. Dabei passieren natürlich Fehler. Durch Lotsen, moderne Technik, eine erfahrene Besatzung und realistische Zeitvorgaben kann man einen Kapitän entlasten.
In der Schifffahrt ist es üblich unter Billigflagge mit internationaler Besatzung zu fahren, denn das spart Lohnkosten ein. Häufig sind solche Besatzungsmitglieder jedoch schlecht ausgebildet und sprechen kaum Englisch. Eine Verständigung ist dadurch insbesondere im Notfall erschwert.
Jeder Hafen birgt andere Gefahren, und deshalb ist es mitlerweile gesetzlich vorgeschrieben das für die Ein und Ausfahrt sogenannte Lotsen eingesetzt werden. Durch ein kleines Lotsenboot werden sie an Bord der grossen Schiffe geholt und übernehmen dort die Leitung des Schiffes.
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