Heutzutage werden Schiffe bis zu 30 Jahre alt, danach entscheidet man sich für eine Neuanschaffung, weil die Betriebskosten die Gewinne zu stark auffressen. Es kommt natürlich auch auf die Pflege an, aber der größte Feind von Stahlschiffen ist der Rost. Damit er nicht zu einem grossen Problem wird, sollte man schon beim Neukauf auf Vorbeugung setzen. In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, wie man Rost behandeln und stoppen kann.
Eisen hat immer das Bestreben sich in das zu verwandeln, was es einmal war, nämlich Eisenoxid. Deshalb sollte man Eisen oder hochwertigen Stahl besonders gut schützen. Rost entsteht vor allem durch folgende Faktoren:
– Sauerstoff
– Wasserkontakt
– Salze wie z.B. in Meerwasser
– rauhe Oberflächen
– freiliegender Stahl
– Rost schützt im Gegensatz zu bspw. Zink das Metall darunter nicht
– schlechte Stahlqualität
– unsaubere Verarbeitung
Wann immer es geht, so sollte man obige Punkte möglichst verhindern, denn das verlängert insgesamt die Dienstzeit. Hierfür stehen geeignete und bewährte Mittel zur Verfügung, welche allerdings auch irgendwann den Kampf gegen Rost verlieren werden. Ein altes Schiff ohne Rost gibt es nicht, es sei denn es besteht gänzlich aus teurem Aluminium.
Gerade Schiffe haben naturgemäß immer Kontakt zum Wasser und sind entsprechend gefährdet. Dabei macht es einen Unterschied, ob das Schiff in einem Fluss, der Ostsee oder Nordsee gefahren wird. Salze im Wasser beschleunigen die Zersetzung um ein Vielfaches, und deshalb erreichen Schiffe in der Nordsee nicht das Dienstalter von Schiffen in der Ostsee oder Flüssen. Je salziger das Wasser ist, umso mehr sollte man für den Rostschutz tun.
Auf dem Bild sieht man sehr starke Korrosion.
Kann man es sich leisten, dann empfiehlt sich der Bau von Schiffen mit Aluminium. Das wird zum Beispiel oft bei Yachten, Fähren, Angelbooten, etc. gemacht. Bei großen Schiffen wie Tankern, Frachtern, usw. wäre das allerdings viel zu teuer. Hier greift man auf Stahl zurück, welcher mit Zink veredelt wurde. Verzinken schützt den Stahl ganz ausgezeichnet, vor allem schützt auch die Oxidationsschicht vor weiterem Rost. Hochwertige Bootstrailer sind immer verzinkt, für Schiffe ist das auch eine ideale zusätzliche Schutzschicht. Es gibt Heiss oder Kaltverzinken, wobei die heisse Variante besser aber auch teurer ist.
Sind verschiedene Metalle miteinander verbunden, dann betrifft die auftretende Oxidation immer zuerst das unedlere Metall. Diesen Umstand macht man sich beim verhindern von Rost zunutze. Am Schiff werden sogenannte Opferanoden angebracht, beispielsweise am Stevenrohr, Ruderblatt, Kiel, Stabilisatoren, Bugstrahlruder, … Die Opferanoden bestehen in der Regel aus Zink.
Sauerstoff und Wasser müssen unbedingt vom Stahl ferngehalten werden. Deshalb sollte das Schiff auch mit verschiedenen Lacken bestrichen werden. Dabei ist eine sorgfältige Vorbereitung und Durchführung sehr wichtig. Die Oberfläche sollte fettfrei und frei von Verunreinigungen sein. Darauf kommt eine Grundierung und dann erst der Lack, wobei man ruhig mehrere Schichten auftragen kann. Selbstverständlich kann man dazu nicht jede Farbe aus dem Baumarkt nehmen, sondern es handelt sich um speziell entwickelte Farbe für den Einsatz am Schiff. Wichtig ist auch ein Antifouling am Rumpf, damit sich keine Algen und Meerestiere wie Seepocken, Korallen, etc. festsetzen können. Das Antifouling ist dabei ein zusätzlicher Schutz, welcher den Stahl vor Wasser und Sauerstoff abschirmt.
Jedes Schiff sollte irgendwann einmal zur Sanierung in eine Werft, damit man den Rost noch rechtzeitig stoppen und verhindern kann. Eventuell müssen so nur kleine Bereiche verbessert werden, meist wird aber die gesamte Farbe mit einem Sandstrahler abgetragen. Hier trennt sich die “Spreu vom Weizen”, denn wer nur mit grobkörnigem Sand strahlt, der schafft eine rauhe Oberfläche und Brutstätte für Rost. Wichtig ist danach die Sandstrahlpolitur mit feinem Sand. Daran wird deutlich, dass man bei der Rostbekämpfung nicht nur auf billig gehen kann. Qualität und effektiver Schutz ist zwar teurer, die Investition wird sich aber langfristig bezahlt machen.
Tipp: Werften für Neubauten und Sanierung finden sie hier. Homepage Gerne sind wir bei der Suche behilflich, nehmen Sie in dem Fall bitte Kontakt mit uns auf.
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