Selten werden Investitionen nur aus reinen Umweltschutzgründen getätigt, denn das würde die Produktionskosten nur weiter in die Höhe schnellen lassen. Auch in der Schifffahrt ist das nicht anders, obwohl es genügend “Baustellen” gäbe, wo man viel bewegen könnte. Hier mal einige Beispiele:
Schweröl: Die meisten Schiffe fahren heutzutage mit dem giftigen Schweröl, obwohl es zu einem grossen Teil zur weltweiten Feinstaubbelastung beiträgt. Ausserdem entsteht so viel Schwefeldioxid, welcher als saurer Regen niederregnet. Alternativen wären Pflanzenöl, Gas und Solar bzw. Windenergie. Schweröl ist ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Benzin, Petrolleum, etc. Eigentlich müßte es als Sondermüll entsorgt werden, stattdessen benutzt man es in der Schifffahrt auf Kosten der Gesundheit von Menschen, Tieren und der Natur.
Damit der Rumpf nicht von Meerestieren besiedelt wird, welche ihm Schaden zufügen könnten, wird ein Antifouling eingesetzt, welches oftmals extrem giftig ist. Diese Substanzen gelangen natürlich auch in das Wasser. Einige Stoffe sind mitlerweile per Gesetz verboten, aber noch immer werden sehr giftige Antifoulings eingesetzt. Dabei bieten viele Hersteller auch umweltverträgliche Antifoulings an. Hier sollte man nicht einfach wahllos zugreifen, sondern sich bewußt für schonende Mittel entscheiden.
Viele Schiffe nutzen bei ihrer Fahrt über die Ozeane sogenannte Ballasttanks, in die nach Bedarf Wasser gepumpt wird. Dabei werden viele Organismen aufgenommen und in andere Länder verfrachtet. Diese bringen dort das ökologische System durcheinander und verdrängen heimische Tierarten. Die Lösung wären Filtersysteme, welche allerdings auch höhere Kosten verursachen würden.
Neue Techniken bergen Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Das beste Beispiel sind Energiesparlampen wie die LEDs. Auch in der Schifffahrt ist das so, denn alte Schiffe mit veralteter Technik, Rumpfform, Motoren, usw., verbrauchen auch deutlich mehr Treibstoff. Die Zeit bis zu Ausmusterung sollte daher nicht allzu lange sein. Bei Schiffen geht man von einem Höchstalter von 30 Jahren aus.
Die Kosten von umweltverträglichen Schiffen trägt der Endverbraucher von Produkten. Indirekt steuert er mit seinem Verhalten auch die Betreiber, welche momentan Ausgaben für die Umwelt scheuen wie Feuer das Wasser oder Schatten das Licht. Häufig erklärt man sich erst auf Druck der Öffentlichkeit oder Gesetzgebers bereit etwas zu unternehmen. Dabei gibt es Handlungsbedarf und Möglichkeiten genug, beispielsweise über Filter, sparsame Motoren, aerodynamische Rumpfformen, …
Fazit: Ohne Druck geht es nicht. Verwerflich ist in manchen Bereichen der Schifffahrt die Saubermann Mentalität, wo Kunden eine heile Welt vorgegaukelt wird. Kreuzfahrtschiffe sind nämlich in erster Linie Dreckschleudern und keinesfalls gesundheitlich unbedenklich, solange sie mit Schweröl und ohne Filter unterwegs sind. Der Gesetzgeber und die Reedereien selber sollten hier schnellstmöglich nach einer gemeinsamen Lösung suchen.
Umrüsten und modernisieren von Schiffen lohnt sich meist nicht so, bei einem Neubau sieht es aber schon ganz anders aus. In unserer Datenbank sind viele Hersteller und Werften aufgelistet, von denen sie solche grünen Schiffe bauen lassen können.
Tipp: Sowohl Hersteller / Werften als auch deren Produkte finden sie hier. Homepage Gerne sind wir bei der Suche behilflich, nehmen Sie in dem Fall bitte Kontakt mit uns auf.
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