Genaugenommen sind Schiffe echte Dreckschleudern, denn sie verbrauchen auf See extrem viel Schweröl. Neben CO2 entstehen so auch Schwefeldioxid, Feinstaub und weitere Schwermetalle. Kopfschmerzen bekommen die Reeder aber auch durch stetig ansteigende Treibstoffpreise. Eine Tankfüllung Schweröl kann bei grossen Frachtern und Tankern durchaus mehrere Millionen Euro kosten. Dabei gilt, je knapper Öl wird, desto steiler steigen die Preise dafür. Zeit den Verbrauch zu senken und nach Alternativen zu suchen.
Solaranlagen boomen bei der Stromversorgung im eigenen Haushalt, was liegt da näher die Stromversorgung auch auf Schiffen anzuwenden. In Wirklichkeit funktioniert das jedoch nur teilweise bei kleineren Booten und Schiffen, nicht aber bei Tankern, Frachtern, Kriegsschiffen, etc. Dafür sind diese einfach zu schwer und die Solartechnik nicht effektiv genug. Für den Antrieb ist eine Solaranlage dort sicherlich nicht hilfreich, aber man kann damit die Versorgung der Mannschaft mit Strom sichern.
Eine Kombination aus Windkraft und Sonnenenergie auf Windsegeln verspricht schon eher erfolgreich zu werden. Bislang gibt es allerdings noch kein größeres Schiff mit dieser Technik. Ein möglicher Weg könnten auch riesige Lenkmatten sein www.skysails.info Informationen über den Wirkungsgrad sucht man jedoch vergeblich.
Billiger als mit Schweröl kann man in der Schiffsindustrie nicht unterwegs sein, denn die Preise liegen bei knapp 70 Cent pro Liter, also halb so viel wie Diesel. Das hat auch einen Grund, denn im Grunde handelt es sich um ein giftiges Abfallprodukt bei der Diesel und Benzinproduktion. Pflanzenöl oder Algenöl kann sicherlich mit Diesel und Benzin mithalten, weil es billiger und zudem umweltfreundlich ist, gegen die Preise von Schweröl kommt man damit aber nicht an. Freiwillig wird wohl kaum ein Reeder davon ablassen, hier ist der Gesetzgeber gefragt, damit nicht unnötig viel CO2, Schwefeldioxid, Schwermetalle und Feinstaub in die Luft geblasen werden.
Zurück zum Ursprung sollte die Devise lauten. Warum also nicht wieder mit Holz seine Dampfkessel auf dem Schiff befeuern. In Holz steckt viel Energie, sie ist billig, nachwachsend und Klimaneutral. Zudem entstehen so weniger Schadstoffe wie Schwermetalle und Feinstaub. Früher funktionierte diese Technik einwandfrei, mit neuer Technik könnte man eine gute Alternative zum Schweröl schaffen. Mit Dampfturbinen erzeugt man Strom, welcher dann von Elektromotoren zum Antrieb genutzt wird.
Gas scheint der Treibstoff der Zukunft zu sein, denn die Staaten machen Druck durch Umweltauflagen. Ab 2015 dürfen nur noch 0,1 % Schwefel im Treibstoff enthalten sein. Machbar ist ein solcher Antrieb mit flüssigem Gas, allerdings ist er teurer als Schweröl und Diesel. Trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung, um den Schadstoffausstoss zu reduzieren. Ein Umbau lohnt sich jedoch nicht, einführen könnte man die Technik bei vorhandener LNG Versorgung in Häfen erst bei neuen Schiffen.
Neben der Treibstoffart ist es wichtig den Verbrauch zu senken. Beispielsweise durch:
– Langsame Fahrt
– Glattes Antifouling mit wenig Wasserwiderstand am Rumpf
– Reinigung des Rumpfes von Meereslebewesen wie Krebsen, Algen, etc.
– Bessere Bauform neuer Schiffe
– Verwendung von alternativen Antriebsmitteln wie dem Windsegel
– Größere und effektivere Schiffe bauen
– Abgaswärme nutzen
– Bessere Navigation und Nutzung von Wind, Schönwettergebieten, Strömungen
Tipp: Sowohl Schiffshersteller als auch deren Produkte finden sie hier. Homepage Gerne sind wir bei der Suche behilflich, nehmen Sie in dem Fall bitte Kontakt mit uns auf.
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